Highlights & Fakten
Profil
Estland befindet sich in einer bio-geographischen Grenzregion. Unter dem Einfluss zweier Großklimate konnte sich hier eine für diese nördliche Breite untypische, einzigartige pflanzensoziologische Zusammensetzung entwickeln. Die naturräumliche Ausstattung der östlichen und südlichen Landesteile unterliegt im Gegensatz zu denen der Küstenregionen verstärkt dem kontinentalen Klimaeinfluss. Zudem liegt die Bevölkerungsdichte hier bei nur ca. 15 Einwohnern je km2, woraus eine geringe Landnutzungsintensität resultiert. Neben der geographischen Lage ist ebenso die politische und wirtschaftliche Abgeschiedenheit der vergangenen Jahrzehnte als einer der Hauptgründe für die günstige Landschaftsentwicklung anzusehen.
Vielerorts konnten sich natürliche und naturnahe Biotope großflächig erhalten. 44 Prozent der Landesfläche sind von Wäldern bedeckt. An der Grenze zur borealen Nadelwaldzone treten die ursprünglichen Laubwälder aus Eichen, Ulmen und Linden zurück; in den östlichen Landesteilen dominieren Kiefern und Fichten. Den natürlichen Reichtum Estlands bilden die zahlreichen Sümpfe und Moore. Niedrige Verdunstungsraten fördern trotz geringer Niederschlagsmengen die Moorbildung auf den dichten wasserstauenden Böden.
Im Südosten des Landes liegen die verschiedensten ökologischen wie auch hydrologischen Moortypen in enger räumlicher Nähe beieinander. Dabei sind die in Mitteleuropa inzwischen fast verschwundenen Zwischenmoore besonders hervorzuheben.
Frau Dr. Anneli Palo (Universität Tartu), begeisterte Botanikerin und Landschaftsökologin, leitet die Exkursionen und wird durch ihre Fachkompetenz und Ortskenntnis diese Reise für Sie zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.
Ankunft und Begrüßung am Flughafen und Weiterfahrt nach Tartu; Unterkunft in einem gehobenen Mittelklassehotel unweit des Rathausplatzes; Reiseberatungsgespräch und Übergabe der Informationsmappe; gemeinsames Abendessen.
Unterkunft: Hotel in Tartu
Ganztägige botanische Exkursion mit Wanderungen; am späten Nachmittag Stadtführung durch die historischen Altstadt von Tartu; Abendessen unter einem gotischen Backsteingewölbe.
Nördlich des großen Võrtsjärv-Sees befindet sich das Naturschutzgebiet Alam-Pedja. Während der ca. 8 km langen Wanderung gibt es die unterschiedlichsten Biotoptypen und viele interessante Pflanzen zu bestaunen.
Ein weiterer Zwischenstopp wird in Vooremaa eingelegt. Diese Landschaft ist durch einander abwechselnde Seen und Drumlins charakterisiert.
Fundorte: Tannen-Teufelsklaue (Huperzia selago), Trollblume (Trollius europaeus), Echter Seidelbast (Daphne mezereum), Lanzen-Schildfarn (Polystichum lonchitis), Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)
Unterkunft: Hotel in Tartu
Verpflegung: Frühstück Abendessen
Am Morgen kurze Fahrt ins Ahja-Tal; Bootsfahrt auf dem Stausee; Wanderung durch naturnahen Fichtenwald und die sogenannte „Western-Taiga“; Unterkunft und Abendessen in einem komfortablen Landhotel in Räpina.
Der Ahja gilt als einer der schönsten Flüsse Estlands und hat sich bis zu 35 Meter tief in die Landschaft eingeschnitten. Um die Himmelshalle – so nämlich heißt das Tal Taevaskoja ins Deutsche übersetzt – ranken sich Legenden von Waldfeen, Wassernixen und Teufeln.
Mit etwas Glück kann man einen Biber beim Bau seines Dammes oder eine Wasseramsel auf Nahrungssuche beobachten.
Fundorte: Österreichische Rippensame (Pleurospermum austriacum), Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum), Kriechendes Netzblatt (Goodyera repens), Europäischer Siebenstern (Trientalis europaea), Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium), Ausdauerndes Silberblatt (Lunaria rediviva), Carex rhizina.
Unterkunft: Landhotel in Räpina
Verpflegung: Frühstück, Abendessen
Exkursionstag mit mehreren Kurzwanderungen in Hochmooren und Waldschlüsselbiotopen; Unterkunft und Abendessen in Räpina.
Heute lernen wir Hochmoorbiotope verschiedenster Ausprägungen kennen. Vom feucht-nassen, baumlosen Hochmoorplateau bis zu taigaähnlichen Kiefernwäldern auf den trockeneren Standorten – ein einzigartiger pflanzensoziologischer Querschnitt.
Bei zwei nah aneinander liegenden Seen wird der Unterschied zwischen oligotrophen (nährstoffarm) und dystrophen (nährstoffarm aber humusreich) Gewässern deutlich. Beide gelten als Extreme ihrer Art im Baltikum.
Fundorte: Zwergbirke (Betula nana), Moltebeere (Rubus chamaemorus), Lederblatt (Chamaedaphne calyculata), Sumpf-Porst (Ledum palustre), Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), Sumpfstendelwurz (Epipactis palustris), reichlich Blau- und Preiselbeeren
Unterkunft: Landhotel in Räpina
Verpflegung: Frühstück, Abendessen
Besichtigung des Sandsteingebietes Piusa mit angrenzenden Überschwemmungsmooren und Auenwiesen; nachmittags Besuch des Setu-Museums mit Auftritt des Setu-Chores; Abendessen im regionaltypischen Gasthaus; Übernachtung in Räpina.
Die in Piusa lagernden Quarzsandsteine werden bereits seit 1922 unter Tage als Ausgangsmaterial für die Glasherstellung abgebaut. Es entstand ein Labyrinth von Gängen und Gewölben, deren Höhen teilweise 6 Meter erreichen und das bedeutendste Überwinterungsquartier für Fledermäuse im nordöstlichen Europa sind.
Fundorte: Wiesen-Küchenschelle (Pulsatilla pratensis), Finger-Küchenschelle (P. patens), Echte Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi), Dolden-Winterlieb (Chimaphila umbellata), Sprossender Donarsbart (Jovibara sobolifera), Glanz-Wiesenraute (Thalictrum lucidum), Wiesen-Primel (Primula veris), Krebsschere (Stratiotes aloides)
Unterkunft: Landhotel in Räpina
Verpflegung: Frühstück, Abendessen
Exkursionstag mit kleineren Wanderungen im Urstromtal von Rõuge; Unterkunft und Abendessen in Räpina.
Im südostestnischen Hügelland, im Haanja-Naturpark, erklimmen wir heute die mit 318 Metern höchste Spitze des Baltikums, den Suur Munamägi (dt. Großer Eierberg).
Fundorte: Brauns Schildfarn (Polystichum braunii), Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata), Korallenwurz (Corallorhiza trifida)
Unterkunft: Landhotel in Räpina
Verpflegung: Frühstück, Abendessen
Am Morgen Kurzwanderung in ein Quellmoor; Weiterfahrt in die estnische „Winterhauptstadt“ Otepää; Rückkehr nach Tartu; Übernachtung und Abendessen im bekannten Hotel.
Am heutigen Tag erkunden wir das Quellmoor von Kastolatsi, das als eines der orchideenreichsten Biotope Südestlands gilt.
Fundorte: Baltisches Knabenkraut (Dactylorhiza baltica), fleischfarbenes Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata), Fuchs-Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii), Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine), Mückenhändelwurz (Gymnadenia conopsea), Moor-Steinbrech (Saxifraga hirculus)
Unterkunft: Hotel in Tartu
Verpflegung: Frühstück, Abendessen
Nach dem Frühstück Fahrt entlang des Peipussees; Besichtigung des Nonnenklosters Kuremäe; Weiterfahrt nach Tallinn; Unterkunft in einem guten Mittelklassehotel am Fuße des Domberges; Abendessen in einem Fischrestaurant.
An den Ufern des Peipussees, des fünftgrößten Sees Europas, wähnt man sich an einem Meer. Entlang der Küstenlinie durchqueren Sie die so genannten „Zwiebeldörfer“. In diesen Dörfern leben seit gut drei Jahrhunderten die Altgläubigen, Religionsflüchtlinge, die in Russland verfolgt wurden, weil sie eine Kirchenreform innerhalb der orthodoxen Kirche nicht mittragen wollten und deshalb in das vergleichsweise liberale estnische Gouvernement übersiedelten.
Der Name „Zwiebeldörfer“ rührt daher, dass für die Bewohner neben dem Fischfang auch der Anbau von Zwiebeln seit Generationen die Haupteinnahmequelle darstellt.
Unterkunft: Hotel in Tallin
Verpflegung: Frühstück
Am Vormittag deutschsprachige Stadtführung durch die mittelalterliche Altstadt; individuelle Tagesfreizeit; Abschiedsabend in einem Altstadtrestaurant.
Wir werden Estlands Tor zur Welt – die alte Hansestadt Tallinn (dt. Reval) spazierengehend kennenlernen.
Im Jahre 1154 zum ersten Male urkundlich erwähnt, spiegeln sich in Tallinn die Jahrhunderte mit ihrer wechselvollen Geschichte wider. Es herrschten Dänen, Schweden, Russen und nicht zuletzt Deutsche, die hier über 700 Jahre lebten und die Geschicke des Landes maßgeblich beeinflussten.
Mit seinen etwa 400.000 Einwohnern ist es das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Estlands, das insgesamt nur knapp 1,4 Millionen Einwohner zählt. Tallinns historischer Kern wurde 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und zählt nach Visby (Gotland, Schweden) zu den am besten erhalten gebliebenen Hansestädten im Ostseeraum.
Die Besichtigung der russisch-orthodoxen Newski-Kathedrale sowie der Domkirche sind Bestandteile der Stadtführung.
Verpflegung: Frühstück
Zeit für individuelle Entdeckungen; Abholung vom Hotel und Transfer zum Flughafen; Heimreise.
Verpflegung: Frühstück
Tagesexkursionen im dünner besiedelten Süden und Südosten Estlands mit geringerer Landnutzung und daraus und auch wegen der politischen Lage vieler Jahrzente resultierenden ungestörten Landschaftsentwicklung. Boreale Nadelwälder, Sümpfe und Moore, große notanische Vielfalt.
Unterkunft in komfortablen Hotels
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Alle Preise verstehen sich pro Person in der gebuchten Kategorie und gemäß der genannten Inklusivleistungen. Reisepreis p. P. bei Übernachtung im Doppelzimmer:
Reisezeit | pro Person im Doppezimmer |
Zuschlag Einzelzimmer |
07-06-2024 – 16.06.2024 | 1.595 € | 245 € |
Teilnehmer:
ab 1 Person