Eine endlose Küstenline von der Barentsee im Norden, entlang der zerklüfteten Fjordküsten Norwegens, Skagerrak und Kattegat, die dänische Südsee, die Ostsee bis zu Bottnischem Meerbusen und Baltikum, die gewaltigen Gezeitenströme Norwegens, an Land unzählige Flüsse und Seen … das wasserreiche Skandinavien ist das Anglerparadies Europas schlechthin.
Norwegen bietet weltweit mit die besten Reiseziele für Angelurlaub, darüberhinaus haben sich einige Küstenabschnitte und Fjorde einen besonderen Ruf erworben: Oslofjord (Meeresforelle, Seebarsch), Lofoten und Vesterålen (eines der fischreichsten Fanggebiete, u.a. Seelachs), der mächtige Saltstraumen, die sonnigen, fischreichen Küsten um Kristiansand und die Angelparadiese im hohen Norden Finnmark, Troms und Nordkap (Kabeljau im Winter).
42 verschiedene Fischarten leben in Norwegens Süßgewässern, ca. 400 Lachsflüsse locken zur Jagd auf den König der Fische. Mehr als ein Dutzend Fischarten – vom Dorsch bis zum Seewolf – tummeln sich im Meer vor der Fjordküste. Saltstraumen, der Gezeitenstrom der südlichen Lofoten, verspricht kapitale Fänge.
Lachse.
Hauptsaison: Anfang Juni – Ende August.
Angelerlaubnis (Fiskeriavgift und Fiskekort für das jeweilige Angelrevier) sind erforderlich. Entsprechend teuer sind die besten Lachsflüsse.
Gewässer: ungefähr 400 Lachsflüsse, die bekanntesten sind Altaelv, Finnmark, Gaula, Mittelnorwegen, Namsen, Trøndelag.
Süßwasserfische.
Bachforelle, Barsch, Äsche, Saibling, Hecht sind nur einige Vertreter in Binnenseen und Flüssen. Besonders tolle Hechte finden sich in Glomma, Hedmark/Ostnorwegen und Mjøsa , im Hemsedal, Oppland, sowie in Südnorwegen. Die Gewässer der Finnmark sind besonders für ihren Reichtum an Saiblingen bekannt. Beliebt ist auch Fosen in Mittelnorwegen.
Meeresangeln.
Entlang der gesamten Küste bieten lokale Veranstalter Meeresangeltörns an. Mit Pilker, Blinker und Naturköder geht es auf Köhler (Seelachs), Dorsch, Lengfisch, Lumb und Pollack. Man kann aber auch mit einem kleinen Außenborder auf privaten Angeltörn begeben. Salzwasserfische unterliegen keiner Lizenz. Ein besonderes Ereignis ist der Lofotfischfang auf Dorsch von Januar bis April.
Meeresfische, Hecht, Barsch, Forelle und Lachs sind die wichtigsten Vertreter in schwedischen Gewässern. In allen Küstengewässern, sowie in den Seen Vättern, Vänern, Mälaren, Hjälmaren und Storsjön ist das Angeln kostenfrei. In allen anderen Seen und Flüssen darf nur mit Angelschein (fiskekort) gefischt werden. Man erhält sie bei den Touristeninfos, in Sportgeschäften und Tankstellen.
Lachse.
Die Flüsse Ätran und Mörrum sind die beiden Lachreviere, in denen auch schon mal der schwedische König die Saison eröffnet.
Süßwasserfische.
Fliegen- und Spinnfischen auf Äschen, Forellen, Saibling und Hecht gehören zu den beliebtesten Angelmethoden in Flüssen und Binnenseen. Für Plötzen, Brachsen, Schleien, Rotfedern und vielen anderen Fischarten empfehlen sich folgende Reviere: Lökelå, Klaveström bei Växjö, Hökensås, Malung in Dalarna, Storsjön bei Östersund, Kittelfjäll und Kalixälven.
Meeresangeln.
Vor allem im Schärengebietvor der Küste Stockholms und weiter südlich bis Karskrona ist das Meeresangeln auf Hechte und Barsche besonders beliebt.
Wurm- und Eislochangeln gehören zu den Jedermannsrechten, alle anderen Fangmethoden sind abgabenpflichtig (staatl. Fischereiabgabe, Genehmigung für die Gewässer der jeweiligen Verwaltungsregion). Im Norden und auf den Ålands gelten gesonderte Bestimmungen.
Lachse.
Tornionjoki und Tenojoki heißen die beiden Lachsflüsse Finnlands. Tornionjoki verläuft an der Grenze zu Schweden, Tenojoki an der Grenze zu Norwegen im hohen Norden des Landes.
Süßwasserfische.
Fliegenfischen auf Äschen ist am Simojoki beliebt. Regenbogen- und Meerforellen beißen am besten an Pyhä- (24), Lesti- und Merikavianjoki. Forellen wandern auch aus Russland durch die Flüsse Kuusamo (25), Kitka und Oulanda nach Finnland zum Laichen. Der Kymijoki (26) ist der bedeutenste Sportangelfluss in Südfinnland (Lachse, Meerforelle, Renke).
Meeresangeln.
Meerforelle und Zander, Hecht und Barsch fischt man aus finnischem Salzwasser. Beliebteste Reviere sind die Südwestküste (27) und die Schärengewässer (28).
7.500 km Küste, 200 Auen und über 500 Sen locken hier zum Auswerfen der Angel. Der Angelschein ist verpflichtend für Personen zwischen 18 und 65 Jahren (erhältlich in Postämtern, Angelzentren und Turistenbüros). Das Fischrecht in Seen und Flüssen ist privat geregelt, Angelkarten müssen dort jeweils separat gekauft werden.
Lachse.
Trollingfischen auf Ostseelachse wird von der Sonneninsel Bornholm aus angeboten. Die gefangenen Lachse sind hauptsächlich schwedischer Herkunft.
Süßwasserfische.
Die Silkeborger Seen gelten als Zanderrevier. Hecht, Barsch, Plötze und Brasse ziehen insbesondere durch den unteren Gudenå, den mit 150 km längsten Fluss Dänemarks. Lachs und Meerforelle gibt es hier ebenfalls reichlich. Letztere tummeln sich auch im Ribe Vesterå, im Mariagerfjord und an Fünens Silberküste zwischen Middelfahrt und Helnæs, sowie dem seeländischen Isefjord.
Meeresangeln.
Freunde von Dorsch und Hering kommen besonders am Øresund auf ihre Kosten, Fans von Flundern und Schollen am Kleinen Belt. Diese Meeresfische können Hochseeanglern auch noch in Netz gehen: Makrele, Köhler, Pollack, Seewolf. Küsten- und Brandungsangeln sind dänische Angelspezialitäten der besonderen Art. Beim Brandungsangeln geht es auf Dorsch und Plattfisch an der Westküste Jütland.
Hochseeangeln, Lachse und Forellen sind die Objekte der Anglerbegierde. Jeder Fischfang unterliegt generell einer Lizenz, mitgebrachte Angelausrüstung muss vor der Einreise nachweislich desinfiziert sein.
Lachse.
Hauptsaison für den Lachsfang ist die Zeit von Ende Juni bis Mitte September. Eine angellizenz sollte vorzeitig beantragt werden. Ein Tag Lachsangeln in einem der klassischen isländischen Lachsflüsse wie Rangá, Laxá und Breiðdalsá kann zwischen 700 und 1500 € kosten.
Forelle.
Forellenfanglizenzen können auch in der Hauptsaison kurzfristig bei Hotels, Tankstellen, Farmen beantragt werden. Die beliebtesten Reviere sind Kleifarvatn, Hítarvatn, Vatnsfjardarvatn, Vatnsdalsá, Jökulsá, sowie die Seen bei Landmannalaugar.
Hochseeangeln.
Gerade in der Hauptsaison (Mai – August) wird Hochseeangeln in Island immer beliebter.
Fliegenfischen und Eisangeln sind die beiden Hauptaktivitäten der Petrijünger auf Grönland. Einerseit locken die glasklaren, kalten Bäche mit Saibling und Forelle, auf der anderen Seite die eisigen Küsten den „grünen Landes“ Greenland.
Süßwasserfische
Grönland hat mit die besten Saibling-Fischgründe der Welt. In fast allen grönländischen Bächen ziehen im Spätsommmer prächtige Exemplare die Bäche hinauf. Neben Saibling ist die Forelle ein begehrtes Objekt und sowohl auf Saibling wie auch auf Forelle werden organisiere Angeltouren angeboten.
Eisangeln
Steinbeißer, Schwarzer Heilbutt und Eishai, Seewolf und Rotbarsch – die beste Zeit für das Eisfischen in Grönland ist von Ende März bis Anfang Mai. Die Eisfläche auf der gefischt wird ist mehrere Quadratkilometer groß!
Salzwasserfische
Süßwasserfische
Skandinavien ist bekannt für viel Natur, viel Platz und sauberes Wasser. Da ist es nicht überraschend, das Fang und Zubereitung von hochwertigem Fisch und Meeresfrüchten schon immer Tradition haben. Besonders reichhaltig ist das Angebot in Norwegen mit seiner langen Fjordküste, die hinauf bis in die Barentsee, ins Eismeer reicht. Besonders der arktische Winterkabeljau Skrei ist eine begehrte Delikatesse.
Siehe auch bei: → Länderinfo Norwegen/Land & Leute/Die Küche Norwegens/Fischgerichte
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Auch in Schweden isst man sehr gerne Fisch und Meeresfrüchte. Ganz oben auf der Liste steht der Lachs, gefolgt von Dorsch und Hering. Beliebt sind jedoch auch Räkor (Garnelen), die auch besonders gerne im Salat oder als Aufstrich verspeist werden. Flusskrebse zu essen ist eine schwedische Tradition, die man am 7. August mit Beginn der Krebssaison feiert – natürlich mit schwedischem Schnaps.
In Dänemark nimmt neben vielen kalten und warmen Fischgerichten die Stjerneskud -Sternschnppe eine Sonderstellung ein. Die maritime Variante des Smörrebröd wurde 1962 anlässlich des Besuchs von Kosmonaut Juri Gagarin „erfunden“. Sie besteht aus Weißbrot, gefüllt mit gebratenen Fischfilets mit Kaviar, Garnelen, Spargel, Zitrone und Tausend-Insel-Dressing.
In Finnland sticht unter all den größeren Konkurrenten vor allem der kleine Ostseehering Strömling hervor. Er hat seinen großen Auftritt im Juni zu Mittsommer: mariniert, gebraten, paniert, in Art eines Cordon Bleu oder eingelegt – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Auf den entlegenen Atlantikinseln Island und den Färöern, war die erste Besiedlung vor Jahrhunderten nur durch den Eiweißlieferanten Fisch möglich. Eine wichtige Rolle spielten dabei diverse Arten der Haltbarmachung wie pökeln, trocken, fermieren, die auch heute in der modernen Küche zum Einsatz kommen und den Speisen einen typischen Geschmack verleihen.
Zutaten zu dem ehemals einfachen Gericht Plokkfiskur, bei dem Fischreste verarbeitet wurden, sind heute die Filets von Schellfisch und Kabeljau. Und natürlich gibt es wie in allen skandinavischen Ländern Fischbällchen zu allen Gelegenheiten. Hier heißen sie Fiskibolllur.
Der Fisch. den man fängt ist immer groß. (Chinesisches Sprichwort)