Aufenthalt 11.00 – 12.45 südgehend
Seit ihrer Gründung hat die Stadt Hammerfest ihre Stellung als die nördlichste Stadt der Welt behauptet. Sie liegt etwa auf demselben Breitengrad wie die nördlichsten Teile Sibiriens und Alaskas. Trotz der Lage im äußersten Norden gibt es hier keinen Dauerfrostboden. Dennoch erlebt Hammerfest im Winter häufig heftige Schneefälle. Die Einwohner genießen während des Sommers 24 Stunden Sonnenschein. Eine Zeit lang während des Winters geht die Sonne allerdings gar nicht auf.
Der Bau der großen Erdgasverflüssigungsanlage auf der Insel Melkøya brachte in den vergangenen Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung und löste einen neuen Optimismus bei den Hammerfestern aus. Einkaufen ist seit jeher ein beliebter Zeitvertreib. Der weitverbreitete Mythos, Eisbären würden durch die Straßen Norwegens ziehen, hat seinen Ursprung in Hammerfest. Ein großes Exemplar dieser Spezies ist für gewöhnlich vor einem der Geschäfte der Stadt zu sehen – sehr zur Freude der Touristen, die gerne ein Foto davon machen. Das Salen Restaurant wartet mit einem Panoramablick über das Umland auf. Ein Vermessungspunkt des Struve-Bogens, der in die UNESCO-Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen wurde, befindet sich im Hammerfester Vorort Fuglenes. Hammerfest ist zudem ein Zentrum der Samenkultur und Heimat des Eisbärenclubs, eines Museums zur Geschichte der Jagd in der Arktis.
Es finden sich hier zahlreiche Grabstätten aus der Steinzeit. Hammerfest war lange Zeit, bevor die Stadt im Jahr 1789 das Marktrecht erhielt, eine Bastion der Fischerei und der Jagd in der Arktis. Hammerfest wurde nach einer alten Anlegestelle benannt. Der erste Teil des Namens ist hammer und bezieht sich auf eine Ansammlung großer Felsen, die sich gut für das Anlegen von Booten eignen. Es geht auf das altnordische Wort Hamarr zurück, was so viel wie „steiler Berghang“ bedeutet. Der zweite Namensbestandteil lautet fest und geht auf das altnordische festr zurück, das „festmachen“ (von Booten) bedeutet.
Erst Ende der Napoleonischen Kriege überstieg die Bevölkerungszahl die Marke von 350. Expeditionen von Wal- und Robbenfängern ins Nordpolarmeer und der Handel mit Russland bescherten der Stadt Wachstum, genau wie die expandierende Fischereiflotte, die regelmäßig Fang für die sich entwickelnde fischverarbeitende Industrie machte. 1891 bekam Hammerfest als erste Stadt Norwegens eine elektrische Straßenbeleuchtung und sein eigenes Kraftwerk. Heute ist die Bevölkerung auf 7.000 Menschen angewachsen.