Natur & Kultur – Polarnacht
Polarnacht – „mørketid“, die dunkle Zeit
Dass die Wintermonate im Norden so stockdunkel sind, dass man die Hand nicht vor Augen sieht ist ein weit verbreiteter Irrtum.
Durch Norwegen, Schweden und Finnland verläuft auf der Breite von 66° 33′ 55″ N der nördliche Polarkreis. Nördlich hiervon gibt es Mitternachtssonne und Polarnacht und während die Mitternachtssonne mit ihren endlosen, hellen Tagen von den meisten Menschen sehr positiv empfunden wird, haftet der Polarnacht der Ruf vollständiger Dunkelheit an.
Wer je in der Zeit von November bis Februar in diesen Breiten war, wird aber das Gegenteil berichten und fasziniert sein von Farben und nie gesehenen Lichtstimmungen. Winter am Polarkreis ist nicht vergleichbar mit Winter in Mittel- und Südeuropa.
Sicher, Sonne und Helligkeit reduzieren sich auf wenige Stunden bis Minuten am Tag – in Tromsø z.B., gut 300 Kilometer nördlich des Polarkreises, steigt die Sonne Ende November nicht mehr über den Horizont und kommt erst Mitte Januar wieder zurück. Stockfinstere Nacht herrscht dennoch nicht, Tage und Nächte wirken sogar heller als trübe, wolkenverhangene Wintertage bei uns.
Grund ist u.a. die verschneite Landschaft, die jedes noch so geringe Restlicht reflektiert. Zudem gibt es im Norden nie sehr lang anhaltende Grauperiden.
Die Luft ist klar und durch den flachen Einfallwinkel der Sonne kommt es zu endlos langen Dämmerungen.
Die Bewohner dieser Breiten tragen das ihre dazu bei. Da Strom noch immer verleichsweise billig ist, lassen sie alle verfügbaren Lichter in Haus und Garten auch während ihrer Abwesenheit brennen.
Nicht zuletzt gibt es noch den genialen Beleuchtungskünstler des Nordens:
Aurora borealis, besser bekannt als Nordlicht. In grün, blau oder rot ziehen Farbschleier wie von Geisterhand bewegt über den Himmel und beleuchten das tief verschneite Land.
Nordlichtreisen erfreuen sich nicht nur bei Fotografen zunehmender Beliebtheit. Skandinavischer Winter und Polarnacht sind kein Grund im Süden zu bleiben – im Gegenteil!
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Schlafen unter einem Glasdach ist fast wie Übernachten im Freien – nur viel gemütlicher! Bei dieser neuen Architektur sitzen sie in der 1. Reihe im Naturschauspiel „Aurora borealis“. → Schlafen unterm Glasdach
